Das Wesen der Newsgroups
Die Newsgroups spiegeln sehr schön den einstigen Geist des Internets wieder, der bei vielen aktuellen Themen wie Shopping rund um die Uhr, Auktionen, Spielen und den vielen sachlichen Firmenwebseiten kaum noch eine Rolle zu spielen scheint.
Der Zugang zu den Newsgroups ist kostenlos. Die Teilnahme, die natürlich vollkommen freiwillig ist, birgt Vor- und Nachteile. Aufgrund der enormen Themenvielfalt findet man manche nützliche Information. Die Sprache der Newsgroups des Internets ist in der Regel englisch. Es gibt aber auch eine Vielzahl deutschsprachiger Groups, deren Namen dann mit de. beginnt. Die meisten Newsgroups sind unmoderiert, d.h. es gibt niemanden, der die Diskussion leitet, die Fragen neuer Mitglieder beantwortet oder dafür sorgt, dass die Diskussionsbeiträge etwas mit dem Thema der Newsgroup zu tun haben.
Für die Inhalte der Groups sind somit die Teilnehmer verantwortlich. Da jeder teilnehmen darf, besteht der Reiz darin, sich mit wildfremden Personen über ernsthafte und weniger ernsthafte Themen unterhalten zu können.
Doch Vorsicht, auch wenn Vieles erlaubt ist, gibt es oft strenge Regeln, die festlegen, wie eine solche Konversation ablaufen muss. Wer daher neu in einer Newsgroup ist, sollte sich unbedingt an die Umgangsformen (Netiquette genannt) halten. Die wichtigste Regel lautet Try to be nice, das heißt: respektieren Sie Ihre Gesprächspartner und behandeln Sie sie so, wie Sie selber gerne behandelt werden möchten. Wenn man sich daran hält, kann eigentlich nicht viel schief gehen.
Auf der anderen Seite gehört es zum Geist der Newsgroups, dass persönliche Attacken (rein verbal natürlich) durchaus erlaubt sind. So kann es schon einmal passieren, dass man auf eine dumme Frage oder auch völlig grundlos von einer wildfremden Person eine gepfefferte Antwort erhält (Flaming). Die meisten Teilnehmer sind ganz normale Online-Nutzer. Rein vom Formalen her sollten Sie unbedingt Ihren vollständigen Namen (Realname) und eine gültige Ihnen gehörende E-Mail-Adresse als Absender angeben. Im Gegensatz zu anderen Bereichen des Internets sind Pseudonyme im Usenet nicht gerne gesehen.
Aber auch dieses Flaming (oft völlig unbegründet hier geht es mehr um den Sport) verläuft meistens nach bestimmten Regeln, wobei die Grenze zwischen der verbalen Anmache und der Beleidigung natürlich fließend ist. Wird es einem zu bunt, verlässt man die Newsgroup einfach und hat anschließend wieder seine Ruhe. Trifft man auf einen besonders hartnäckigen Fanatiker, der einen anschließend mit Nachrichten oder gar E-Mails belästigt (so etwas kommt sehr selten vor), setzt man einfach einen Filter, so dass die Nachrichten dieser Person weder in der Newsgroup noch im Posteingang erscheinen. Filter sind auch eine Möglichkeit, sich gegen Massenwerbung per E-Mail oder in Newsgroups, den sog. Spam, zu schützen.
Newsgroups sind ein fester Bestandteil der Internet-Kultur. Schrauben Sie Ihre Erwartungen am Anfang nicht zu hoch, dann können Sie auch nicht enttäuscht werden. Rechnen Sie aber auf der anderen Seite auch nicht mit dem Schlimmsten, denn auch in den Newsgroups gibt es, wie überall, nur wenige schwarze Schafe.
Quelle: Handbuch der T-Online-Software 2.x
Autor: Holger Kremb - 29.01.2005
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